Sicherheitsgefühl
Das steigende Sicherheitsbedürfnis vieler Bürger führt zum Raubbau an unserer Privatsphäre. Noch nie hat man jemanden sagen hören: “Ich fordere ein Sicherheitsgefühl“ sondern eher so etwas wie „Mehr Sicherheit!“. Doch letztendlich ist ein Sicherheitsgefühl alles, was man ihm geben kann.
Ein Kommentar von FoeBuD-Mitglied Nadine Ebert
Informatiker wissen, dass man kein Computersystem, sei die Firewall auch noch so gut, 100%ig vor Zugriffen Fremder schützen kann. „Wenn du ein sicheres System willst, dann entferne es vom Internet und mauere es gut ein“, heißt es scherzhaft. Es gibt keine 100%ige Sicherheit. Doch diese Wahrheit wird den meisten Menschen vorenthalten.
Stattdessen verspricht man “Sicherheit“ durch biometrische Reisepässe, RFID auf WM-Tickets, Pässen und Waren, sowie die am 12. Dezember 2005 unter Protest Zehntausender betroffener Europäer vom EU-Parlament beschlossenen Vorratsdatenspeicherung.
In einer Zeit, in der zuständige Politiker statt des Richtigen, lieber das tun, was ihnen bei der nächsten Wahl am meisten nützt, werden Forderungen nach mehr Sicherheit schnell erhört und mit „mehr Kontrolle“ beantwortet.
Man stelle sich vor, ein Außerirdischer würde das Geschehen von weit oben beobachten. Sein erster Gedanke wäre wohl, dass die Menschen versuchen, sich vor sich selbst zu schützen.
Für eine Handvoll Sicherheit...
Das Sicherheitsbedürfnis vieler Menschen hat sich zu einer Lawine formiert, zu einem Prozess, der sich verselbständigt hat. Wenn Menschen nicht mehr unbehelligt ihr eigenes Kind dem Supermarkt „entnehmen dürfen“, oder nach Betreten eines Geschäftes mit einer Packung Tabak festgehalten werden (Die Langversionen dieser Geschichten finden Sie hier) wie Ladendiebe, wird das, was ihnen eigentlich zum Vorteil dienen sollte, ein kleiner Funkchip, zu ihrem Nachteil. Die eigentlich schützenswerte Privatsphäre ist der Bereich geworden, der immer wieder für dieses allgemeine Sicherheitsbedürfnis geplündert wird. Der Mensch spürt am eigenen Leib, dass er sich plötzlich selbst verdächtigt sehen muss – für ein bisschen Sicherheit(sgefühl).
Was vielen nicht bewusst ist: Gerade weil die absolute Sicherheit nicht erreicht werden kann, werden immer neue und vermeintlich bessere Methoden erwogen, um sie eben doch zu erreichen. Mit „ein bisschen Sicherheit“ will sich schließlich niemand zufrieden geben. Mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York wurden derartige Bemühungen noch beschleunigt. So begibt sich der Mensch immer weiter in ein System hinein, dass ihn letztlich vor sich selbst schützen soll. Fortan bestimmt nicht mehr der Mensch, in was für einem System er leben möchte, sondern das System bestimmt, wie der Mensch lebt.
Die Kassiererin im Supermarkt, die ihre Kunden mit dem nicht-deaktivierten RFID-Chip konfrontierte und diese daraufhin festhielt, glaubte lieber der Technik als dem Menschen. Ein solches übertriebenes Sicherheitsbedürfnis schafft eine Gesellschaft voller Misstrauen. Die Kunden sahen sich letztendlich gezwungen, sich zu „befreien“, indem sie die Polizei alarmierten.
Wer also das nächste Mal lautstark "Sicherheit" verlangt, sollte sich dieser kleinen, unschönen Nebenwirkungen bewusst sein und überlegen, ob es ihm wert ist, dafür seine Privatsphäre zu opfern.
In unserem Shop erhältlich: Button "Frieden statt Sicherheit"
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Stattdessen verspricht man “Sicherheit“ durch biometrische Reisepässe, RFID auf WM-Tickets, Pässen und Waren, sowie die am 12. Dezember 2005 unter Protest Zehntausender betroffener Europäer vom EU-Parlament beschlossenen Vorratsdatenspeicherung.
In einer Zeit, in der zuständige Politiker statt des Richtigen, lieber das tun, was ihnen bei der nächsten Wahl am meisten nützt, werden Forderungen nach mehr Sicherheit schnell erhört und mit „mehr Kontrolle“ beantwortet.
Man stelle sich vor, ein Außerirdischer würde das Geschehen von weit oben beobachten. Sein erster Gedanke wäre wohl, dass die Menschen versuchen, sich vor sich selbst zu schützen.
Für eine Handvoll Sicherheit...
Das Sicherheitsbedürfnis vieler Menschen hat sich zu einer Lawine formiert, zu einem Prozess, der sich verselbständigt hat. Wenn Menschen nicht mehr unbehelligt ihr eigenes Kind dem Supermarkt „entnehmen dürfen“, oder nach Betreten eines Geschäftes mit einer Packung Tabak festgehalten werden (Die Langversionen dieser Geschichten finden Sie hier) wie Ladendiebe, wird das, was ihnen eigentlich zum Vorteil dienen sollte, ein kleiner Funkchip, zu ihrem Nachteil. Die eigentlich schützenswerte Privatsphäre ist der Bereich geworden, der immer wieder für dieses allgemeine Sicherheitsbedürfnis geplündert wird. Der Mensch spürt am eigenen Leib, dass er sich plötzlich selbst verdächtigt sehen muss – für ein bisschen Sicherheit(sgefühl).
Was vielen nicht bewusst ist: Gerade weil die absolute Sicherheit nicht erreicht werden kann, werden immer neue und vermeintlich bessere Methoden erwogen, um sie eben doch zu erreichen. Mit „ein bisschen Sicherheit“ will sich schließlich niemand zufrieden geben. Mit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 in New York wurden derartige Bemühungen noch beschleunigt. So begibt sich der Mensch immer weiter in ein System hinein, dass ihn letztlich vor sich selbst schützen soll. Fortan bestimmt nicht mehr der Mensch, in was für einem System er leben möchte, sondern das System bestimmt, wie der Mensch lebt.
Die Kassiererin im Supermarkt, die ihre Kunden mit dem nicht-deaktivierten RFID-Chip konfrontierte und diese daraufhin festhielt, glaubte lieber der Technik als dem Menschen. Ein solches übertriebenes Sicherheitsbedürfnis schafft eine Gesellschaft voller Misstrauen. Die Kunden sahen sich letztendlich gezwungen, sich zu „befreien“, indem sie die Polizei alarmierten.
Wer also das nächste Mal lautstark "Sicherheit" verlangt, sollte sich dieser kleinen, unschönen Nebenwirkungen bewusst sein und überlegen, ob es ihm wert ist, dafür seine Privatsphäre zu opfern.
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2006-05-24 17:07