Brentwood, England, Oktober 1997. 22 Uhr, im Wagen wird es lausekalt. Ein großer Kühllaster fährt vom Schlachthofgelände und hält plötzlich 20 Meter von mir entfernt an. "Die haben mich gesehen und kommen zu mir!" Hektisch drücke ich auf die AusTaste meines Handys. Es klopft bei mir an die Scheibe. Das sind die Momente, in denen man sich daran erinnert, was man wirklich ist: ein 1,76 Meter kleiner, deutscher Journalist ohne Nahkampfausbildung, 30 Kilometer von der nächsten Stadt in einem Gebüsch am Waldrand...
(aus dem Buch "Leidenschaft: Recherche" herausgegeben von Thomas Leif, 1999)

Stephan Stuchlik, Europa-Korrespondent der Deutschen Welle in Brüssel, berichtet über Methode, Handwerk und Hartnäckigkeit, Indizien und Intuition bei der Recherche und gewährt einen spannenden Einblick in die Praxis des investigativenJournalismus.