Wissen war vor Beginn des Buchdrucks und der sog. Informationsgesellschaft immer das von Communities. Der Pool des Wissens, das allen gehört, speist sich heute aus Werken, deren Urheberschutzfrist abgelaufen ist (Project Gutenberg), aus Werken, die nach dem US-amerikanischen Verständnis mit öffentlichen Mitteln erstellt worden sind, aus Volunteer- Projekten für Open Source Software und aus öffentlichen Standards. Läßt sich ein starker Begriff von "öffentlichem Gut" etablieren? Ist die Idee so abwegig, daß die grundlegende Infrastruktur unseres Lebens, wie Luft, Parks, Wasserfronten, Bibliotheken, Museen und Betriebssysteme gemeinfrei (public domain) sein sollten? Zeichnet sich in der offenen kollaborativen Entwicklung von Werken eine neue Wissensordnung ab?

Volker Grassmuck stellt Ãœberlegungen aus der Vorbereitung der Konferenz "Wizards of OS. Betriebssysteme der Systemgesellschaft" (http://www.mikro.org/) vor.

Volker Grassmuck ist Mitglied von mikro e.V. und wissenschaftlicher Mitarbeiter von Wolfgang Coy am Institut für Informatik in Bildung und Gesellschaft der Humboldt Universität zu Berlin.